Erste Erwähnung 1237

„...quoddictus Hainricus dedisset fratri Leonhardi de Ysele de iussu dicti Leonhardi fratri sui, quia ipse illo tempore socius eius erat, II marcas et I fierduncum minus dimidium loatum boni argenti de Sneberch, ut ipse et frater eius deberet conducere et dare ipsum argentum Pilegrino de Villach, quod ei emeret enses."

Wie ein vereinzeltes Blitzlicht beleuchtet eine nebensächliche Notiz aus einer Urkunde des Notars Jacob Haas in Bozen vom 24. Dezember 1237 erstmals die Bergbautätigkeit am Schneeberg. Die im Jahr 1899 erstmals veröffentlichte lateinische Urkunde bezieht sich auf einen Schwerterkauf. Der entsprechende Abschnitt lautet:

„...dass der genannte Heinrich dem Bruder des Leonhard von Isele auf Befehl des genannten Leonhard, seines Bruders, weil er selbst zu der Zeit sein Partner war, zwei Mark und ein Viertel Mark weniger ein halbes Lot feinen Silbers vom Schneeberg gegeben habe, damit er und sein Bruder dieses Silber liefern und dem Pilegrin von Villach geben sollen, damit er ihm Schwerter kaufe."

Die umgerechnet 623,5 Gramm Feinsilber vom Schneeberg in Form von fladenähnlichen Barren galten demnach 1237 in Bozen als anerkanntes Zahlungsmittel. Die Selbstverständlichkeit dieser beiläufigen Erwähnung beweist einen hohen, überregionalen Bekanntheitsgrad des Schneeberges und seines hochwertigen Produktes. Eine Tatsache, welche einerseits auf einen wesentlich früheren Beginn der Silberförderung am Schneeberg hinweist, andererseits das Fehlen weiterer schriftlicher Quellen aus jener Zeit merkwürdig erscheinen lässt.