Musik am Schneeberg

Durch die seit dem Mittelalter belegbaren Kontakte zu anderen Bergbauzentren (Steiermark, Böhmen, Harz, Erzgebirge, Schweden) kam es zu einem regen Personalaustausch, besonders innerhalb der späteren Donaumonarchie. Traditionell waren am Schneeberg neben den einheimischen Ridnaunern und Passeirern sehr viele Böhmen, Tschechen, Slowenen, Kroaten, Ungarn und Italiener beschäftigt, welche in der Abgeschlossenheit der Knappensiedlung in ihrer Freizeit, begleitet von den mitgebrachten Instrumenten, natürlich auch musizierten.

Das Bergwerk war damit unter anderem auch ein Schmelztiegel verschiedener kultureller und nicht zuletzt musikalischer Einflüsse.

In der Zeit nach 1871, als der ärarische Bergbau mit dem Zinkblendeabbau einsetzte, war die Knappenkapelle eine fixe Einrichtung.

Ein großer Auftritt war der Besuch des Kaisers Franz Josef am 21. September 1899 am Sandhof in Passeier anläßlich der Einweihung der Talstraße von Meran nach St. Leonhard, bei dem die Schneeberger Knappenkapelle für die offizielle musikalische Umrahmung sorgte.

Eine Fortsetzung der musikalischen Tradition ist die Knappenkapelle Ridnaun, welche seit 1945 in der originalen Schneeberger Tracht das Vereinsleben des Tales bereichert.